In einer wegweisenden Operation ist den europäischen Strafverfolgungsbehörden ein bedeutender Erfolg im Kampf gegen die organisierte Cyberkriminalität gelungen. Der illegale Marktplatz Manson Market, eine zentrale Handelsplattform für gestohlene Daten, wurde in einer koordinierten Aktion mehrerer europäischer Länder zerschlagen.
Umfangreiche Ermittlungen decken kriminelles Netzwerk auf
Die Investigation begann im Herbst 2022, als Europol vermehrten Meldungen über systematischen Identitätsdiebstahl durch vorgetäuschte Bankmitarbeiter nachging. Die Ermittlungen führten zur Identifizierung von Manson Market als zentraler Umschlagplatz für kompromittierte Zugangsdaten und sensible Finanzinformationen.
Internationale Zusammenarbeit führt zum Durchbruch
An der Operation beteiligten sich Ermittler aus sechs europäischen Ländern, darunter Österreich, die Niederlande und Deutschland. Die Behörden beschlagnahmten über 50 Server und sicherten mehr als 200 Terabyte forensischer Daten. Besonders bedeutsam war die Festnahme der mutmaßlichen Administratoren in Deutschland und Österreich.
Technische Infrastruktur und Operationsmodus
Die Plattform bot ausgefeilte Filtermöglichkeiten für den Handel mit gestohlenen Datensätzen, kategorisiert nach geografischer Herkunft und Kontoguthaben der Opfer. Nach Ermittlerangaben wurden mindestens 63.000 kompromittierte Datensätze über die Plattform gehandelt, mit einem nachweisbaren Schaden von über 250.000 Euro.
Phishing-Netzwerk und technische Besonderheiten
Besonders bemerkenswert war die Entdeckung eines ausgeklügelten Netzwerks gefälschter Online-Shops, die als Phishing-Infrastruktur dienten. Diese waren nahtlos in das Manson Market-Ökosystem integriert und ermöglichten die systematische Erfassung von Kreditkartendaten und persönlichen Informationen ahnungsloser Besucher.
Diese erfolgreiche Operation unterstreicht die wachsende Bedeutung internationaler Kooperation in der Cyberkriminalitätsbekämpfung. Für Internetnutzer bleibt erhöhte Wachsamkeit bei Online-Transaktionen essentiell. Experten empfehlen die Verwendung von Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Überprüfung der Kontoaktivitäten als wichtigste Präventivmaßnahmen gegen Identitätsdiebstahl.