Ein fehlerhaftes optionales Update für Windows 11 führt derzeit zu einem reproduzierbaren Problem mit dem Task-Manager. Das am 28. Oktober 2025 veröffentlichte Paket KB5067036 für die Versionen 24H2 und 25H2 lässt taskmgr.exe nach dem Schließen des Fensters im Hintergrund weiterlaufen. Mehrfache Neustarts erzeugen zusätzliche Instanzen, was die Systemleistung merklich beeinträchtigen kann.
Betroffene Versionen und beobachtete Symptome
Die Störung tritt bei Systemen auf, die das optionale (Preview-)Update KB5067036 installiert haben. Wird das Task-Manager-Fenster geschlossen, beendet sich der zugehörige Prozess nicht. Ein erneuter Start erzeugt eine weitere taskmgr.exe-Instanz, wodurch sich Prozesse im Hintergrund akkumulieren.
Jede hängende Instanz beansprucht typischerweise rund 20 MB RAM und bis zu ~2 % CPU-Last. Bei Dutzenden Prozessen summiert sich dies zu spürbaren Latenzen, UI-Freezes und verzögerten App-Starts. Die Anzahl lässt sich im Task-Manager unter „Details“ oder via PowerShell mit Get-Process taskmgr prüfen.
Statement von Microsoft und Status der Fehlerbehebung
Microsoft hat den Fehler bestätigt: Vorherige Instanzen des Task-Managers bleiben nach dem Schließen im Hintergrund aktiv, was zu mehreren dauerhaft laufenden taskmgr.exe-Prozessen und schlechterer Geräteperformance führen kann. Ein Fix ist in Arbeit; ein Veröffentlichungszeitpunkt wurde noch nicht genannt. Üblicherweise erfolgen solche Korrekturen über kumulative Updates und werden auf der Seite Windows Release Health unter „Known issues“ kommuniziert.
Technische Einordnung: Warum Prozesse „kleben bleiben“
Die Indikatoren sprechen für ein Problem im Shutdown-Pfad der Anwendung. Obwohl das UI-Fenster geschlossen wird, verarbeitet der Hauptprozess den Beendigungs- oder Nachrichtenloop offenbar nicht korrekt. Dadurch verbleibt taskmgr.exe als Hintergrundprozess ohne sichtbares Fenster. Jeder erneute Start initialisiert einen weiteren Prozess mit eigenem Message-Loop – die resultierende Prozessvermehrung erklärt die lineare Zunahme von Speicher- und CPU-Verbrauch.
Workarounds und Sofortmaßnahmen für Anwender
Prozesse gezielt beenden
Im Task-Manager unter „Details“ alle taskmgr.exe-Einträge markieren und „Aufgabe beenden“ wählen. Dies stoppt die angesammelten Instanzen sicher.
CMD: Alle Instanzen auf einmal schließen
Als Administrator ausführen: taskkill.exe /im taskmgr.exe /f. Dies beendet sämtliche aktiven Task-Manager-Prozesse.
PowerShell: Skriptfähige Bereinigung und Kontrolle
Als Administrator ausführen: Stop-Process -Name taskmgr -Force. Anzahl prüfen mit Get-Process taskmgr | Measure-Object. So lassen sich Bereinigungs-Jobs auch zeitgesteuert einplanen.
Empfehlungen für IT-Abteilungen und SOC/EDR-Teams
– Preview-Updates pausieren: Optionales KB5067036 in produktiven Umgebungen per WSUS/Intune/Group Policy zurückhalten, bis ein stabiler Fix vorliegt.
– Monitoring-Regeln: Alarme auslösen, wenn die Anzahl taskmgr.exe-Prozesse einen Schwellenwert (z. B. >2) überschreitet oder CPU/RAM-Peaks auftreten. Dies reduziert Blindspots und Fehlinterpretationen in EDR-Analysen.
– Risikobewertung: Das Verhalten ist ein Stabilitätsproblem, keine Sicherheitslücke. Gleichwohl können ungewöhnlich viele Task-Manager-Prozesse Analysten ablenken oder als Rauschen legitime Alerts verdecken.
– Gezielter Rollback: Bei kritischer Beeinträchtigung KB5067036 entfernen: Einstellungen → Windows Update → Updateverlauf → Updates deinstallieren → KB5067036 wählen. Vorher Wiederherstellungspunkt erstellen und außerhalb von Kernzeiten planen.
Bis zur Verfügbarkeit eines offiziellen Patches gilt: Prozesse regelmäßig kontrollieren, temporäre Workarounds konsequent anwenden und optionale Updates in Produktionsumgebungen zurückhalten. Prüfen Sie fortlaufend die Einträge zu bekannten Problemen für Windows 11 (24H2/25H2) auf Windows Release Health und passen Sie Monitoring- sowie Patch-Management-Richtlinien entsprechend an, um Performance-Drift und Nutzerbeeinträchtigungen zu minimieren.