Eine alarmierende Schwachstelle in Windows 11 Version 24H2 versetzt Millionen von Nutzern in Gefahr: Aktuelle Systemupdates lösen schwerwiegende Ausfälle bei Solid State Drives (SSD) und herkömmlichen Festplatten aus. Die betroffenen Systeme erleiden dabei komplette Datenverluste, wobei in kritischen Fällen eine irreversible Beschädigung gespeicherter Informationen eintritt.
Technische Analyse der Sicherheitslücke
Ein japanischer IT-Sicherheitsforscher identifizierte erstmals systematische Anomalien im Betriebssystemverhalten. Speichermedien mit NAND-Flash-Controllern von Phison werden während intensiver Schreibvorgänge vollständig unzugänglich. Besonders kritisch erweisen sich Operationen wie die Sicherung umfangreicher Dateien, Massendatenübertragungen oder die Installation großvolumiger Gaming-Updates.
Die Ursache liegt in zwei spezifischen Windows-Updates: dem August-Sicherheitspatch KB5063878 und dem Preview-Update KB5062660. Experten vermuten fehlerhafte Cache-Mechanismen und Speicherlecks in den gepufferten Bereichen des Betriebssystems als primäre Auslöser.
Kritische Schwellenwerte für Systemausfälle
Detaillierte Laboruntersuchungen offenbarten präzise Bedingungen für das Auftreten der Störungen. SSD-Laufwerke mit einer Belegung über 60% zeigen Ausfallerscheinungen nach kontinuierlichen Schreibvorgängen von etwa 50 Gigabyte. Identische Problematiken manifestieren sich auch bei traditionellen Magnetfestplatten.
Besondere Vulnerabilität weisen Phison-NAND-Controller auf, wobei Modelle ohne integrierte DRAM-Pufferung bereits bei geringeren Datenvolumen instabil reagieren. Diese Konstellation schafft erhöhte Risiken für Anwender kostengünstiger SSD-Lösungen.
Betroffene Hardware und Schadensumfang
Die Reichweite der Incidents expandiert kontinuierlich: Nutzerberichte dokumentieren Probleme bei einer Vielzahl von Speicherherstellern. Zu den identifizierten Problemgeräten zählen:
SanDisk Extreme Pro, Corsair Force MP600, Maxio SSD, KIOXIA EXCERIA PLUS G4, KIOXIA M.2 SSD sowie weitere Modelle mit Phison PS5012-E12 und InnoGrit-Controllern. Diese Konstellation deutet auf eine systemische Schwachstelle hin, die gesamte Controller-Familien betrifft.
Microsoft-Statement und Herstellerreaktionen
Microsoft-Vertreter bestätigten die Kenntnis der Problematik und initiierten partnerschaftliche Untersuchungen. Jedoch stößt das Unternehmen bei der Reproduktion der Vorfälle unter Laborbedingungen auf erhebliche Hindernisse. Interne Testverfahren und Telemetriedaten zeigen keine Zunahme von Laufwerksfehlern oder Dateibeschädigungen.
Paradoxerweise erreichten den Microsoft-Support bislang keine offiziellen Beschwerden betroffener Anwender. Das Unternehmen appelliert dringend an Geschädigte, detaillierte Fehlerinformationen über die Kanäle „Support for Business“ oder „Feedback Hub“ zu übermitteln.
Phison-Stellungnahme zur Controller-Problematik
Phison räumte offiziell potenzielle Auswirkungen der Updates KB5063878 und KB5062660 auf Speichersysteme ein. Unternehmensvertreter bestätigten umfassende Prüfungen betroffener Controller-Architekturen und intensive Kooperation mit Partnerfirmen zur Lösungsfindung.
Sofortmaßnahmen zur Risikominimierung
Bis zur Behebung der Schwachstelle sollten Windows 11 24H2-Nutzer eine defensive Datenstrategie verfolgen. Vermeiden Sie Schreibvorgänge im zweistelligen Gigabyte-Bereich während einzelner Sessions und segmentieren Sie umfangreiche Operationen in kleinere Teilprozesse.
Bei der Extraktion großvolumiger Archive mit zahlreichen Einzeldateien (beispielsweise 200 Dateien à 200 Megabyte) empfiehlt sich eine schrittweise Vorgehensweise. Diese Methodik reduziert die Controller-Belastung signifikant und minimiert das Risiko kritischer Systemausfälle.
Diese Entwicklung unterstreicht die fundamentale Bedeutung proaktiver Datensicherungsstrategien und eines vorsichtigen Update-Managements. Anwendern wird empfohlen, offizielle Microsoft-Kommunikationskanäle für Patch-Informationen zu überwachen und temporär auf intensive Schreiboperationen bei Phison-Controller-basierten Speichersystemen zu verzichten.