Das US-Justizministerium hat gegen drei Betreiber der Kryptowährungsmixer Blender.io und Sinbad.io schwerwiegende Anklagen erhoben. Die Beschuldigten sollen maßgeblich an der Geldwäsche krimineller Erlöse beteiligt gewesen sein, insbesondere im Zusammenhang mit Ransomware-Angriffen und Cyberoperationen nordkoreanischer Hackergruppen.
Funktionsweise und kriminelle Nutzung der Kryptowährungsmixer
Die russischen Staatsbürger Roman Vitalievich Ostapenko, Alexander Evgenievich Oleynik und Anton Vyacheslavovich Tarasov werden des unlizenzieren Geldtransfers und der Verschwörung zur Geldwäsche beschuldigt. Kryptowährungsmixer, auch als „Tumbler“ bekannt, verschleiern die Herkunft digitaler Währungen durch das Vermischen mehrerer Transaktionen – eine Technik, die von Cyberkriminellen häufig zur Verschleierung ihrer Spuren genutzt wird.
Verbindungen zur berüchtigten Lazarus-Gruppe aufgedeckt
Besonders brisant ist die Rolle des Mixers Blender.io, der zwischen 2018 und 2022 aktiv war. Die nordkoreanische Lazarus-Gruppe nutzte die Plattform, um 500 Millionen US-Dollar aus einem Gesamtdiebstahl von 617 Millionen Dollar zu waschen, die beim Hack der Ronin-Bridge erbeutet wurden. Nach der Schließung von Blender wurde die Funktionalität durch Sinbad.io fortgeführt.
Internationale Strafverfolgung und Sanktionen
In einer koordinierten Aktion gelang es Strafverfolgungsbehörden aus den USA, den Niederlanden und Polen im November 2023, die Kontrolle über die Sinbad-Domains zu übernehmen. Das US-Finanzministerium setzte beide Dienste auf die OFAC-Sanktionsliste: Blender im Mai 2022 und Sinbad im November 2023. Zwei der Beschuldigten befinden sich bereits in Gewahrsam, während Tarasov noch flüchtig ist.
Diese Ermittlungen markieren einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Cyberkriminalität und unterstreichen die wachsende Bedeutung internationaler Zusammenarbeit bei der Verfolgung von Kryptowährungsdelikten. Der Fall setzt neue Maßstäbe für die Strafverfolgung von Kryptowährungsdiensten, die zur Geldwäsche genutzt werden, und zeigt die Entschlossenheit der Behörden, die finanzielle Infrastruktur cyberkrimineller Netzwerke zu zerschlagen. Für Unternehmen und Institutionen wird es zunehmend wichtiger, verdächtige Kryptotransaktionen zu erkennen und entsprechende Präventionsmaßnahmen zu implementieren.