Eine bahnbrechende Studie des Cybersicherheitsunternehmens Imperva enthüllt eine dramatische Verschiebung in der digitalen Landschaft: Zum ersten Mal in der Geschichte des Internets übersteigt der durch Bots generierte Datenverkehr den menschlichen Traffic mit einem Anteil von 51%. Besonders alarmierend ist dabei die Tatsache, dass 37% des gesamten Bot-Traffics auf schädliche automatisierte Systeme entfallen, während nur 14% legitimate Bot-Aktivitäten darstellen.
Künstliche Intelligenz revolutioniert Bot-Angriffe
Die rasante Entwicklung der KI-Technologie hat die Entstehung und Verbreitung von Malware-Bots erheblich vereinfacht. Die Sicherheitsexperten von Imperva registrieren täglich etwa 2 Millionen KI-gestützte Angriffe, wobei die Gesamtzahl der blockierten Bot-Anfragen im Jahr 2024 die beeindruckende Marke von 13 Billionen erreicht hat. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Evolution cyberkrimineller Aktivitäten.
Schwerpunkte moderner Botnet-Attacken
Die Analyse zeigt zwei dominierende Trends bei automatisierten Angriffen: 44% aller fortgeschrittenen Bots zielen auf API-Schnittstellen ab, während Account-Takeover-Versuche im Jahresvergleich um 40% zugenommen haben. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Sophistikation der Angreifer wider, die sich zunehmend auf geschäftskritische Infrastrukturen konzentrieren.
Verteilung der API-Angriffsvektoren
Die häufigsten Angriffsziele bei API-Schnittstellen verteilen sich wie folgt:
– Datenharvesting: 31%
– Zahlungsbetrug: 26%
– Account-Übernahmen: 12%
– Scalping-Attacken: 11%
Dominante KI-gestützte Bot-Systeme
In der Analyse der KI-gesteuerten Bots dominiert ByteSpider Bot mit 54% aller registrierten Angriffe, gefolgt von AppleBot (26%), Claude Bot (13%) und ChatGPT User Bot (6%). Ein besonders besorgniserregendes Phänomen ist die zunehmende Tarnung schädlicher Bots als legitime Webcrawler, die traditionell auf Whitelists stehen.
Die Cybersicherheitsbranche steht vor der immensen Herausforderung, sich an diese neue Realität anzupassen. Experten prognostizieren eine weitere Zunahme KI-gestützter Botnet-Aktivitäten und die Entwicklung noch ausgereifterer Umgehungstechniken. Um diesen Bedrohungen effektiv zu begegnen, werden innovative Abwehrstrategien und fortschrittliche Erkennungsmechanismen unerlässlich. Unternehmen sollten ihre Sicherheitsmaßnahmen dringend überprüfen und modernisieren, insbesondere im Bereich der API-Sicherheit und der Bot-Erkennung.