US-Sanktionen gegen Kryptobörse Grinex: Nachfolger der gesperrten Garantex-Plattform

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Das US-Finanzministerium hat über das Office of Foreign Assets Control (OFAC) neue Sanktionen gegen die Kryptobörse Grinex verhängt. Die Maßnahmen richten sich gegen eine Plattform, die als direkter Nachfolger der bereits sanktionierten Kryptobörse Garantex identifiziert wurde. Diese Entwicklung unterstreicht die konsequente Verfolgung von Geldwäscheverdacht im Bereich digitaler Assets durch amerikanische Behörden.

Technische Analyse deckt Verbindung zwischen den Plattformen auf

Untersuchungen der Blockchain-Analysefirma TRM Labs zu Beginn des Jahres 2025 brachten eindeutige Beweise für die operative Kontinuität zwischen beiden Börsen zutage. Grinex wurde im Dezember 2024 in Kirgisistan registriert und nutzt dieselben Telegram-Kanäle für Marketing-Aktivitäten, die zuvor für Garantex verwendet wurden.

Besonders auffällig ist die nahezu identische Benutzeroberfläche der neuen Plattform. Nach Angaben des OFAC etablierten die Garantex-Betreiber unmittelbar nach den Strafverfolgungsmaßnahmen vom 6. März 2025 eine Infrastruktur für die Migration von Kundengeldern zur neuen Börse. Diese schnelle Reaktion deutet auf eine vorbereitete Exit-Strategie hin.

Transaktionsvolumen in Milliardenhöhe dokumentiert

Die Dimension der verarbeiteten Kryptowährungstransaktionen verdeutlicht die Reichweite der Operationen. Garantex wickelte zwischen April 2019 und März 2025 Transaktionen im Wert von über 96 Milliarden US-Dollar ab. Grinex hat seit dem Start bereits Transaktionen in Milliardenhöhe verarbeitet.

US-Ermittler konnten nachweisen, dass über Garantex Geldwäsche-Operationen von mehr als 100 Millionen Dollar für verschiedene Cyberkriminalitäts-Gruppen abgewickelt wurden. Zu den identifizierten Akteuren gehören:

• Die Ransomware-Gruppe Conti
• Der Darknet-Marktplatz Hydra
• Weitere spezialisierte Hacker-Organisationen

Personenbezogene Sanktionen und strafrechtliche Verfolgung

Die Sanktionsmaßnahmen erfassen sowohl die Plattformen als auch deren Führungsebene. Drei Garantex-Mitgründer stehen unter Sanktionen: Sergey Mendeleev, Alexander Mira Serda und Pavel Karavatskyy. Gegen zwei Plattform-Administratoren – Mira Serda und den litauischen Staatsangehörigen Aleksei Beschekov – wurden strafrechtliche Anklagen erhoben. Beschekov wurde während eines Urlaubs in Indien festgenommen.

Das US-Außenministerium hat eine Belohnung von bis zu 6 Millionen Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Verhaftung oder Verurteilung der Garantex-Betreiber führen. Diese Summe signalisiert die hohe Priorität des Falls für amerikanische Strafverfolgungsbehörden.

Umfassende Blockade der Finanzinfrastruktur

Das aktuelle Sanktionspaket umfasst sechs mit den Börsen verbundene Unternehmen in Russland und Kirgisistan:

• InDeFi Bank
• Exved
• Old Vector
• A7, A71 und A7 Agent

Dieser systemische Ansatz zielt darauf ab, das gesamte Ökosystem zu zerschlagen, das kriminelle Finanzströme über Kryptowährungen ermöglicht. Die gleichzeitige Sanktionierung aller beteiligten Entitäten soll Umgehungsversuche verhindern.

Auswirkungen auf die Krypto-Industrie

Deputy Treasury Secretary John C. Hurley betonte, dass die Nutzung von Kryptobörsen für Geldwäsche nicht nur die nationale Sicherheit bedroht, sondern auch das Vertrauen in legitime Anbieter von Virtual Asset Services untergräbt. Diese Stellungnahme verdeutlicht die regulatorische Haltung zur notwendigen Abgrenzung zwischen legalen und kriminellen Operationen im Digital Asset-Bereich.

Der vorliegende Fall demonstriert die zunehmende Effektivität internationaler Bemühungen zur Bekämpfung von Kryptowährungs-basierter Geldwäsche. Gleichzeitig unterstreicht er die kritische Bedeutung robuster Anti-Geldwäsche-Compliance für alle Akteure der Krypto-Industrie. Die erfolgreiche Identifizierung und Neutralisierung solcher Plattformen stärkt langfristig das Vertrauen in den legitimeren Sektor digitaler Assets und verbessert dessen Standing bei Regulierungsbehörden und institutionellen Investoren.

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