Kritischer Sicherheitsvorfall bei Oracle Cloud: Hacker erbeuten sensible Daten von über 6 Millionen Nutzern

CyberSecureFox 🦊

Ein schwerwiegender Sicherheitsvorfall erschüttert die Cloud-Infrastruktur von Oracle. Trotz offizieller Dementis des Technologieriesen häufen sich die Beweise für einen großangelegten Hack, bei dem sensible Daten von mehr als 6 Millionen Nutzern kompromittiert wurden. Unabhängige Sicherheitsexperten bestätigen die Authentizität des Vorfalls, der die föderativen Single-Sign-On (SSO) Server des Unternehmens betrifft.

Technische Details der Sicherheitslücke

Die Analyse des Sicherheitsvorfalls durch Cloudsek zeigt, dass der kompromittierte Server login.us2.oraclecloud.com auf einer veralteten Version von Oracle Fusion Middleware 11g basierte. Diese Version enthält eine kritische Schwachstelle (CVE-2021-35587), die es nicht autorisierten Angreifern ermöglicht, die vollständige Kontrolle über den Oracle Access Manager zu erlangen. Nach Entdeckung der Kompromittierung wurde der betroffene Server umgehend vom Netz genommen.

Umfang und Art der kompromittierten Daten

Der Angreifer, der unter dem Pseudonym rose87168 agiert, veröffentlichte auf BreachForums umfangreiche Datensätze aus der Oracle Cloud. Das gestohlene Material umfasst:

– Verschlüsselte SSO-Passwörter
– Java Keystore (JKS) Dateien
– Kritische Enterprise Management Keys
– LDAP-Informationen
Eine Liste von über 140.000 betroffenen Unternehmensdomänen

Verifizierung und unabhängige Bestätigung

Das Technologie-Portal Bleeping Computer führte eine unabhängige Untersuchung durch, bei der mehrere betroffene Unternehmen die Authentizität der gestohlenen Daten bestätigten. Die Verifizierung umfasste die Überprüfung von LDAP-Informationen, Benutzernamen und E-Mail-Adressen. Der Angreifer demonstrierte zusätzlich seine weitreichenden Zugriffsmöglichkeiten durch die direkte Erstellung von Dateien auf Oracle Cloud Servern.

Reaktion von Oracle und Sicherheitsempfehlungen

Oracle bestreitet weiterhin offiziell jegliche Kompromittierung ihrer Cloud-Infrastruktur. Diese Haltung steht jedoch im Widerspruch zu den vorliegenden Beweisen und den Bestätigungen durch unabhängige Quellen. Die mangelnde Transparenz in der Kommunikation verstärkt die Besorgnis in der Cybersecurity-Community.

Für Unternehmen, die Oracle Cloud Services nutzen, empfiehlt sich dringend die Implementierung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen: Durchführung umfassender Sicherheitsaudits, sofortige Aktualisierung aller Zugangsdaten und Verstärkung des Security-Monitorings. Der Vorfall unterstreicht die fundamentale Bedeutung regelmäßiger Software-Updates und proaktiver Sicherheitsmaßnahmen in Cloud-Umgebungen. Besonders kritisch ist die zeitnahe Aktualisierung von Middleware-Komponenten und die regelmäßige Überprüfung der Sicherheitskonfiguration von SSO-Systemen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..