Cyberkriminelle nutzen gefälschte KI-Plattform zur Verbreitung von Malware

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Cybersicherheitsexperten haben eine ausgeklügelte Malware-Kampagne aufgedeckt, die einen gefälschten KI-Bildgenerator als Köder einsetzt. Die Angreifer imitieren dabei den populären Dienst EditProAI und verbreiten über manipulierte Websites die gefährlichen Infostealers Lumma und AMOS, die gezielt sensible Nutzerdaten von Windows- und macOS-Systemen abgreifen.

Raffinierte Verbreitungsstrategie über Social Media

Die Cyberkriminellen setzen bei ihrer Kampagne auf eine aggressive Verbreitung über Suchmaschinen und soziale Netzwerke, insbesondere über die Plattform X (ehemals Twitter). Als Lockmittel dienen dabei täuschend echt wirkende Deepfake-Bilder von politischen Persönlichkeiten. Die Angreifer leiten potenzielle Opfer auf zwei speziell präparierte Domains: editproai[.]pro für Windows-Nutzer und editproai[.]org für macOS-Anwender.

Technische Analyse der Schadsoftware

Besonders besorgniserregend ist die technische Raffinesse der Malware. Die Windows-Variante wird mit einem gestohlenen Code-Signing-Zertifikat von Softwareok.com digital signiert, was die Erkennung durch Antivirenprogramme erheblich erschwert. Die Schadsoftware wird als vermeintliche EditProAI-Installation getarnt und unter den Dateinamen „Edit-ProAI-Setup-newest_release.exe“ (Windows) bzw. „EditProAi_v.4.36.dmg“ (macOS) verbreitet.

Umfangreicher Datendiebstahl durch Infostealers

Die eingesetzten Malware-Varianten Lumma und AMOS sind darauf spezialisiert, ein breites Spektrum sensibler Daten zu exfiltrieren:

  • Zugangsdaten für Online-Dienste und Passwörter
  • Kryptowährung-Wallet-Informationen
  • Zahlungsmittelinformationen und Kreditkartendaten
  • Browser-Verlauf und gespeicherte Cookies

Präventive Sicherheitsmaßnahmen

Für möglicherweise betroffene Nutzer empfehlen Sicherheitsexperten folgende unmittelbare Schritte:

  • Sofortige Änderung aller Zugangsdaten mit Verwendung komplexer, einzigartiger Passwörter
  • Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Online-Konten
  • Durchführung eines vollständigen Systemscans mit aktueller Antivirensoftware
  • Regelmäßige Überprüfung von Kontoaktivitäten auf verdächtige Transaktionen

Diese Kampagne verdeutlicht einen besorgniserregenden Trend in der Cyberkriminalität: Die wachsende Instrumentalisierung des KI-Hypes für Malware-Angriffe. Nutzer sollten bei der Installation vermeintlicher KI-Tools höchste Vorsicht walten lassen und Software ausschließlich über verifizierte, offizielle Quellen beziehen. Die Implementation mehrschichtiger Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßige Updates aller Systeme bleiben fundamentale Schutzmaßnahmen gegen solche evolvierende Bedrohungen.

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