Behörden nehmen Administratoren von Darknet-Marktplätzen fest und beschlagnahmen Millionen

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In einer groß angelegten internationalen Operation ist den Strafverfolgungsbehörden ein bedeutender Schlag gegen den illegalen Drogenhandel im Darknet gelungen. Zwei der drei Administratoren der bekannten Darknet-Marktplätze Bohemia und Cannabia wurden in den Niederlanden und Irland festgenommen. Diese Plattformen waren Umschlagplätze für illegale Drogen und boten auch Dienstleistungen für DDoS-Angriffe an.

Details der Festnahmen und Beschlagnahmungen

Am 27. Juni 2024 wurde ein bislang nicht namentlich genannter Mann am Amsterdamer Flughafen Schiphol verhaftet. Bei ihm wurden elektronische Geräte mit belastendem Material sowie Zugangsdaten zu Bitcoin-Wallets sichergestellt. Der zweite Administrator wurde im Rahmen derselben Operation in Irland festgenommen.

Die Ermittler aus den Niederlanden, Irland, Großbritannien und den USA beschlagnahmten insgesamt Kryptowährungen im Wert von über 8,77 Millionen US-Dollar. Diese enormen Summen unterstreichen die finanzielle Dimension des Darknet-Drogenhandels.

Umfang und Rentabilität der kriminellen Aktivitäten

Die Behörden schätzen, dass allein im September 2023 der Umsatz von Bohemia und Cannabia mehr als 13 Millionen US-Dollar betrug. Auf den Plattformen wurden monatlich über 82.000 Anzeigen geschaltet und mehr als 67.000 Transaktionen durchgeführt. Die Administratoren sollen durch den Betrieb der Marktplätze etwa 5,5 Millionen Dollar verdient haben.

Verlauf der Ermittlungen

Die niederländische Polizei begann Ende 2022 mit den Untersuchungen und setzte diese bis Ende 2023 fort. In der Folge kam es zu Ausfällen bei Bohemia und Cannabia, die schließlich zur Schließung der Plattformen führten. Zunächst wurde vermutet, dass interne Konflikte oder eine Warnung vor den laufenden Ermittlungen die Ursache waren. Die Behörden konnten jedoch die Geldflüsse nach einem mutmaßlichen „Exit Scam“ der Administratoren nachverfolgen und so deren Identitäten aufdecken.

Auswirkungen auf die Darknet-Infrastruktur

Ein Teil der technischen Infrastruktur von Bohemia und Cannabia befand sich in den Niederlanden und wurde von den Strafverfolgungsbehörden übernommen. Viele Nutzer der Plattformen konnten bereits identifiziert und verhaftet werden. Mit der Auswertung der beschlagnahmten Systeme rechnen die Ermittler mit weiteren Festnahmen in naher Zukunft.

Diese Operation verdeutlicht die zunehmende Effektivität internationaler Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität. Die Kombination aus technischer Expertise, Finanzermittlungen und klassischer Polizeiarbeit ermöglicht es den Behörden, auch in der Anonymität des Darknets erfolgreich gegen kriminelle Strukturen vorzugehen. Für potenzielle Täter wird es immer riskanter, sich auf die vermeintliche Sicherheit des Darknets zu verlassen.

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